Die beträgt 50 Meter beim Schwimmen, zweimal 500 Meter auf der Laufstrecke und zwei Kilometer per Fahrrad. Oder eben mit dem Rollstuhl, E-Scooter oder Dreirad. Auf dem hat gerade Christian Geimer Platz genommen, um mit einem jungen Mann auf die Distanz zu gehen, der aufgrund seiner Beeinträchtigung nicht in der Lage ist, mit einem „normalen“ Fahrrad das Gleichgewicht zu halten und einfach alleine loszustrampeln.
Geimer ist ein sehr erfolgreicher Triathlet, hat das „MANNschaft“-Trikot bereits bis zur Weltmeisterschaft der Triathleten auf der Langdistanz getragen. Er arbeitet im Möbelhaus Hüsch, das Hauptsponsor der Veranstaltung ist (auch der Rotary Club Remagen-Sinzig sowie die Raiffeisenbank Neustadt und die Sparkasse Neuwied haben sich eingebracht), so dass die Teilnahme für alle komplett kostenlos und am Ende auch für Medaillen und T-Shirts für alle „Finisher“ gesorgt ist.
Einen Kilometer von der Wechselzone Laufen-Radfahren entfernt liegt kurz vor Niederbreitbach der Wendepunkt. Bis dahin muss Christian Geimer seinen Passagier befördern – und natürlich wieder zurück. Darum sind die Triathleten der „MANNschaft“, wiewohl sie sportliche Anstrengung doch gewohnt sind, am Ende durchaus erschöpft: Sie treten zumeist für zwei in die Pedalen und müssen nicht nur das eigene, sondern ebenso das Gewicht des schweren Untersatzes und des Triathleten auf dem Sitz neben sich vorantreiben.
Aber „auf jeden Fall“ wäre er erneut dabei, wenn abermals eine solche Veranstaltung stattfinden würde, betont Lucas Benten sofort. Er hat sich, wie die anderen „MANNschaftler“, freiwillig gemeldet, um denen zu helfen, die dieser Hilfe bedürfen. Dafür hat er sogar einen Tag Urlaub im Betrieb genommen.
„Ich finde, es ist eine gute Sache hier. Das Integrative, das Zusammenführen von Kindern aus ‚normalen‘ Grundschulen mit Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen gefällt mir super“, unterstreicht Benten. „Ich freue mich sowieso über jeden, der irgendwie Sport macht – egal, was er macht! Ich freue mich darüber, wenn sich jemand bewegt – selbst wenn er nur spazieren geht. Und wenn man heute nur in zwei Teilnehmern die Begeisterung geweckt hat, nicht nur ins Wasser zu gehen, um sich abzukühlen, sondern auch mal zur anderen Seite zu schwimmen, das Gefühl, anzukommen zu erleben, ist das doch eine super Sache, oder?“