Nachdem mein letzter Alpenmarathon schon drei Jahre zurücklag und im letzten Jahr alle Events abgesagt wurden, freute ich mich schon sehr auf den Engadin Radmarathon am 4. Juli 2021. Die Wetterprognose war wechselhaft, aber genau zur Rennzeit am Sonntagvormittag sollte es zumindest trocken sein. Und so starteten Tobias und ich am Samstag sehr früh vom Westerwald in die Schweiz.
In Zernez angekommen bauten wir schnell das Zelt auf und drehten eine schöne 50km-Runde zum Eingewöhnen. Nachts regnete es ein paar Stunden, aber als ich morgens zum Start rollte, waren die Straßen schon trocken.
Um 7 Uhr setzten sich die rund 800 Starter in Bewegung. Nach einem kurzen Flachstück ging es direkt mit zweistelligen Steigungswerten in den Anstieg zum Flüelapass. Nach den ersten Serpentinen wurde es etwas weniger steil und die Sonne kam immer mehr zum Vorschein. Nach einer guten Stunde hatte ich die 940 Höhenmeter bei 7,1% Durchschnittssteigung überwunden und den 2.383 Meter hohen Pass erreicht. Bei perfektem Straßenbelag stürzte ich mich direkt in die Abfahrt nach Davos.
Durch das Landwassertal ging es in einer größeren Gruppe sehr zügig voran, durch den Landwassertunnel und nach einem Gegenanstieg hinab nach Alveneu Bad. Hier begann der Anstieg zum Albulapass, 1.380 Höhenmeter bei 5,2% Steigung bis auf 2.312 Meter. Der Pass ist zweigeteilt, zuerst eher flach, sind die letzten 15 Kilometer wieder knapp 8% steil. Der Pass ist wenig befahren und landschaftlich ein Traum. Sehr gut im Zeitplan erreichte ich den Pass. Leider war die Abfahrt durch eine längere Baustelle mit Schotter etwas langsamer als geplant, aber die letzten leicht abfallenden 20 Kilometer ins Ziel nach Zernez wurde in einer kleinen Gruppe nochmal richtig Tempo gemacht.
Nach 120 Kilometern und rund 2.800 Höhenmetern erreichte ich in 4:55 Std. knapp unter den angepeilten fünf Stunden das Ziel. Mit Platz 317 (87 in der Altersklasse; immerhin in der oberen Hälfte) war ich sehr zufrieden.
Tobias hatte in der Zwischenzeit alles zusammengepackt und vorbereitet, sodass wir zügig die Heimreise antraten. Danke für den Support!
Es war ein tolles Gefühl, endlich wieder in den Alpen einen Wettkampf bestreiten zu können – und das bei gutem Wetter und toller Organisation.
Autor: Daniel Stefes