Vorbericht 70.3 WM Mooloolaba

Autor: Christian Geimer, Triathlet
Die MANNschaft e.V. Verein zur Förderung des Ausdauersports

Fotograf: S. Klöckner

Fotograf: S. Klöckner

Am 28.08.16 startet für den MANNschafts-Triathleten Christian Geimer aus Atzelgift das Abenteuer 70.3 WM in Australien. Eine Woche später, am 04.September geht es nach Sonnenaufgang früh morgens los zu seiner zweiten Weltmeisterschaft der besten Triathleten über die Mitteldistanz (1,9 Kilometer Schwimmen – 90 Kilometer Radfahren – 21 Kilometer Laufen). Begleitet wird Christian von seinem Vater Günter, der als Supporter vor Ort unter anderem wichtige Aufgaben während des Rennens erledigen wird.

Nach seiner erfolgreichen WM–Qualifikation beim 70.3 Kraichgau und einem weiterem Top-Ergebnis in Luxemburg startete seine Vorbereitung verheißungsvoll. Am 09.07. wurde er jedoch während einer Trainingsfahrt mit seinem Rad von einem Auto, das seine Vorfahrt missachtete, in einen schweren Unfall verwickelt. Die folgenden Tage verbrachte er mit schweren Prellungen und Kahnbeinbruch im rechten Handgelenk im Krankenhaus.
Durch seinen starken Kampfgeist und einer sehr guten Physiotherapie gelangen ihm schon drei Wochen später die ersten Schritte zurück ins Training. Da er zum Zeitpunkt des Unfalls im Weltranking auf Platz 4 in seiner Altersklasse lag und damit bester Deutscher war, war dies im Hinblick auf eine gute Platzierung bei der Weltmeisterschaft doppelt bitter. Dennoch konnte der Triathlet in Absprache mit seiner Trainerin Natascha Schmitt wieder einige Einheiten gut absolvieren und freut sich nun auf die WM, da die Teilnahme nach dem schweren Sturz zeitweise sehr in Gefahr war.

 

Impressionen MTB-6-Stunden-Rennen Koblenz-Arzheim

Unser Mann auf Hawaii - Teil 2

Timo Heine über die Vorbereitung zur Ironman-WM

Wir haben einen Fachmann für Triathlon. Wie er sich vorbereitet und was zu beachten ist, lest ihr hier.

 

„Eine ideale Vorbereitung gibt es meiner Meinung nach nicht. Es bedarf Jahre langer Übung, viel Regeneration und einer gewissen Strategie“, erklärt uns der 41-jährige, der vor seiner vierten Teilnahme steht. Durch neue Trainingsreize muss der Körper angepasst werden, weshalb Timo Heine ca. 20 Stunden die Woche für einen Qualifikationswettkampf trainiert. Heine: „Ich persönlich trainiere ohne Trainer, schöpfe also aus meinen eigenen Erfahrungen und lege meine Grundlagen bereits frühzeitig vor einem Wettbewerb fest“.  Je näher der Wettbewerb rückt, desto intensiver wird seine Vorbereitung.

Drei Disziplinen unter einen Hut bringen

Da es sich beim Triathlon um einen Wettkampf aus drei verschiedenen Disziplinen handelt, beansprucht das richtige Training extrem viel Zeit. Als beispielhaftes Vorbild in Bezug auf die zeitliche Anpassung in der Trainingsphase dient Heine der Triathlet Mark Allen. Allen ist einer von nur zwei Menschen die den Titel des Ironman Hawaii insgesamt sechsmal gewinnen konnten.

„Da ich selbst vom Schwimmen komme, trainiere ich ein- bis zweimal die Woche im Schwimmbad, jeweils eine Stunde intensives Schwimmen. Beim Radfahren versuche ich etwa auf 300 km – 700 km und beim Laufen auf 40 km – 60 km pro Woche zu kommen“, berichtet der Leistungsschwimmer.

Einen Einblick auf die Rolle der Ernährung und darauf wie man mit den exotischen Temperaturen auf Hawaii am besten zurecht kommt, erfahrt ihr in den kommenden Tagen.

Unser Mann auf Hawaii - Teil 1

Timo Heine bei der IRONMAN-WM

 

Am 8. Oktober ist es wieder soweit. Die besten Triathleten der Welt suchen beim IRONMAN Hawaii ihren Meister. Der Westerwälder Timo Heine ist für uns dabei!
3,86 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen. Und das alles auch noch bei über 40 Grad Celsius. Der IRONMAN Hawaii ist der bekannteste und älteste und härteste Triathlon der Welt.

vereinsleben.de ist dabei
Und auch vereinsleben.de ist in exakt zwei Monaten, am 8. Oktober, am Start. Der Westerwälder Triathlet Timo Heine geht für "Die MANNschaft Westerwald" an den Start und wird exklusiv für uns vor Ort live berichten.

Qualifikationen auf der ganzen Welt
Die Marke "IRONMAN" ist übrigens kein Verband oder ähnliches, wie viele Menschen glauben. Es ist ein ganz normales Unternehmen, welches die Wettkämpfe rund um den Globus organisiert und durchführt.
Der Triathlon auf Hawaii dient dabei als Weltmeisterschaft und ist weltweit auch als größte Herausforderung im Triathlonsport anerkannt. Qualifizieren kann man sich bei einer der weltweit unzähligen Austragungen im Vorfeld. "Diese Rennen haben dann eine gewisse Anzahl an Starplätzen für die Weltmeisterschaft auf Hawaii. Meistens sind es um die 40 bis 50 Plätze, die dann auf die verschiedenen Altersklassen aufgeteilt werden," erklärt unser vereinsleben.de-Mann auf Hawaii, Timo Heine.

Timo selbst hat seine Qualifikation bereits seit rund einem Jahr in der Tasche. Er gewann die Wettkämpfe seiner Altersklasse 2015 in Mexiko und wurde im Gesamtklassement starker Achter! Insgesamt ist es bereits die vierte Teilnahme für ihn.

Timo Heine mit seiner Trophäe, nach seinem Sieg in Mexico (Quelle: abc-Europe/diemannschaft)

Wir begleiten Timo auf seinem kompletten Weg nach Hawaii und werden für Euch immer wieder neue Geschichten rund um seine Vorbereitung, den Wettkampf selbst, aber auch tolle Randgeschichten veröffentlichen.

MTB-6-Stunden-Rennen Koblenz-Arzheim 2016

Autor: Marco Lenz, Team Mountainbike
Die MANNschaft e.V. Verein zur Förderung des Ausdauersports

Wir wollten uns dieses Jahr einem Wettkampf stellen und haben für das MTB-6-Stunden-Rennen in Koblenz-Armheim entschieden. Und das war auch gut so - hier hat alles gepasst. Eine traumhafte, anspruchsvolle Strecke - zu 80% Singletrails. Gut organisiert. Sogar das Wetter hat mitgespielt. Dieses Event wird einen festen Platz in unserem Jahreskalender finden.
Nun zu den Fakten: Eine Runde betrug 4,8 Kilometer mit circa 85 Höhenmetern. Benjamin Klöckner ging als Einzelstarter ins Rennen und wir (Marco Lenz, Daniel Rahn, Julius Mann) gingen zu dritt in den 4er Team-Wettbewerb. Für Ben standen nach 6 Stunden und 8 Minuten insgesamt 18 Runden auf der Habenseite und somit eine durchschnittliche Rundenzeit um die 20 Minuten. Beachtlich!

Wir, mit dem 3er Team, fuhren insgesamt 21 Runden (105 Kilometer) und durchschnittliche Rundenzeiten um die 18 Minuten. Das schnellste Team fuhr in den 6 Stunden unglaubliche 26 Runden und somit 25 Kilometer mehr als wir. Wahnsinns Leistung!
Unser Fazit: Ein super Event, an dem wir sicher wieder teilnehmen werden. Bezüglich unserer Leistung: Wir haben Wettkampf-Luft geschnuppert und wissen jetzt, wo wir stehen. Packen wir’s an!

Ride on!

Bericht zur Teilnahme am Kanzelwandtrail

Autor: Daniel Rahn
Die MANNschaft e.V. Verein zur Förderung des Ausdauersports

Am 30.07.2016 startete ich beim Kanzelwandtrail, dem Auftaktrennen der Walser Trail Challenge im österreichischen Kleinwalsertal.
Ein stark besetztes Teilnehmerfeld inklusive mir sorgte für ein hochklassiges Rennen und entsprechend schnelle Laufzeiten. Insgesamt finishten 311 Läufer bei besten Bedingungen die 9 Kilometer und 1.100 Höhenmeter hinauf zur Kanzelwand.
Die schnellste Zeit der Männer lag bei 01:00:59 h, die der Frauen bei 01:05:57 h. Ich selbst reihte mich mit 01:45:15 h auf Gesamtplatz 237 im hinteren Drittel der Ergebnisliste ein.

Weitere Infos unter:

http://www.tri-team-kleinwalsertal.com/
https://www.facebook.com/Walser-Trail-Challenge-836676039690871/timeline/

Belchen hoch 3 = Platt hoch 3 plus Regen hoch 3: Saisonhighlight Team Radmarathon

Autor: Daniel Stefes, Team Radmarathon
Die MANNschaft e.V. Verein zur Förderung des Ausdauersports

Bad Krozingen am Sonntag, 31.07.2016 um 4:30 Uhr in der Früh:  knapp 80 unerschrockene Teilnehmer des „Belchen hoch 3“ zwängen sich bei schwerem Gewitter und sintflutartigem Regen zum offiziellen Briefing in ein schwach beleuchtetes Zelt. Für die vier Teilnehmer des Teams Radmarathon der MANNschaft Nico Birk und Raphael Bartel, sowie die Brüder Daniel und Tobias Stefes soll dies eigentlich der Höhepunkt des Rennradjahres 2016 werden: Belchen hoch 3 – das heißt an einem Tag mit dem Rad alle drei Belchen im Dreiländereck zu bezwingen – eine (Tor-)Tour über mehr als 300 Kilometer und 4.000 Höhenmeter. Mit dabei ist auch Marc Voigt, der kurzfristig für den verhinderten Stefan Löhr einspringen konnte.

Gegen 5 Uhr ist das Gewitter weitergezogen und der Regen lässt etwas nach. Die fünf Westerwälder starten mit ihrer Gruppe gegen 5:30 und damit bereits kurz hinter dem Zeitplan. Ausgerüstet mit Licht und Warnwesten geht es über Staufen ins Münstertal und damit direkt in den ersten langen Anstieg auf das Schwarzwälder Belchen. Etwas mehr als 1.200 Höhenmeter verteilen sich dabei auf rund 24 Kilometer, darin auch eine Zwischenabfahrt, in der rund 200 Höhenmeter „verschenkt“ werden. Bei starkem Wind aber ohne Regen erreichen sie nach gut 2 Stunden das Belchenhaus unterhalb des Gipfels und stärken sich bei Tee, Kuchen und Hefezopf. Nach kurzer Pause geht es in die Abfahrt nach Schönau und weiter durchs Wiesental über Schopfheim nach Rheinfelden. In der Schweiz angekommen geht nach etwa einem Viertel der Gesamtstrecke der erste Wolkenbruch über sie nieder. Völlig durchnässt erreichen sie die Verpflegungsstelle in Diegten unterhalb des Schweizer Belchen, genauer „Bölchen“. Frisch gestärkt folgt der mit stellenweise über 15% sehr steile Anstieg. Damit stehen nach etwa 110 Kilometern bereits über 2.000 Höhenmeter auf dem Tacho.

Gerade wieder angetrocknet und aufgewärmt folgt Wolkenbruch Nummer Zwei– und es liegt noch nicht die Hälfte der Strecke hinter Nico, Daniel, Tobias, Raphael und Marc.
Auf leicht abfallender Straße führt die Strecke gerade nach Norden in Richtung Basel. Kurz hinter dem Grenzübertritt Plattfuß bei Tobias. Die anderen 30 Fahrer der Gruppe warten und der Schlauch ist schnell gewechselt. Gerade soll es weitergehen, als sich auch noch die Kette verklemmt. Die meisten Fahrer bekommen das nicht mit und fahren weiter. Tobias, Daniel und vier weitere sind abgehängt. Tobias hat die Strecke aber auf seinem GPS-Tacho, sodass die Gruppe an der nächsten Verpflegungsstelle in Weil am Rhein wieder eingeholt werden kann. Hier gibt es Pasta für alle und genau zur Hälfte der Strecke eine ausgiebige Pause.

Das Wetter hat sich etwas stabilisiert – so scheint es, denn nach wenigen Minuten erwischt die Sportler Wolkenbruch Nummer Drei – weiter nass bis auf die Haut. Die folgenden 60 Kilometer sind recht flach, aber einige Wellen kosten doch Kraft, besonders wenn man schon über 200 Kilometer in den Beinen hat.  Endlich ist der Fuß des Grand Ballon – des Belchen der Vogesen erreicht. Der letzte große Anstieg des Tages liegt vor ihnen. 1.100 Höhenmeter auf 22 Kilometer klingen nach einer machbaren Steigung von rund 5% - wäre da nicht eine fiese Zwischenabfahrt, die den Anstieg in zwei Abschnitte teilt: 600 Höhenmeter durch dichten Wald mit einer Steigung von rund 8% tun schon richtig weh. Sie glauben das schwerste geschafft zu haben und biegen um eine Kurve. Vor ihnen liegt eine Abfahrt von 100 Höhenmetern und dahinter baut sich der Grand Ballon noch einmal richtig auf! Weitere 500 Höhenmeter mit teilweise deutlich über 8% und Gegenwind – nach 240 Kilometern und über 4000 Höhenmetern eine echte Qual. Jeder fährt sein Tempo – und Raphael kurz vor Ende des Anstiegs nochmal doppelt platt!

Die letzte Verpflegung auf dem höchsten Punkt der Straße auf den Grand Ballon gibt nochmal Kraft, aber der starke Wind kühlt den Körper schnell aus. Warnwesten und Beleuchtung werden wieder angelegt, denn es ist bereits kurz vor 20 Uhr, als sie sich in die Abfahrt stürzen. Zügig fahren sie in einer großen Gruppe mit 40 km/h durchs Rheintal, während erstmals die Sonne durch die Wolken bricht. Auf gerader Strecke plötzlich ein Zischen: Plattfuß bei Daniel – der dritte für heute! Unter dem Licht der Radlampen wird der Schlauch gewechselt und es geht weiter. Bis auf das Surren der Räder rollt das Feld geräuschlos in die Nacht dem Ziel entgegen.
Um 22:08 Uhr erreichen sie geschlossen das Zelt im Kurpark von Bad Krozingen – wo viele blaue Flämmchen auf den Gläschen des hochprozentigen Belchengeists leuchten.
Die Belohnung für rund 13 Stunden im Sattel, Wetterkapriolen, platte Reifen, Kämpfen, Teamgeist, Freuen und Genießen – alles was die Langstrecke auf dem Rennrad ausmacht.