Autor: Marc Niedergriese, Triathlet
Die MANNschaft e.V. Verein zur Förderung des Ausdauersports
Am Sonntag, den 11.06. stand der erste große Formtest beim Ironman 70.3 im Kraichgau an. Voller Vorfreude reisten wir am bereits am Tag zuvor an, um die Anmeldeunterlagen zu holen und das Rad beim Bike Check-In abzugeben. Nachdem dies geschehen war, schauten wir uns abends die Bundesligarennen an, die ebenfalls am Hardtsee ausgerichtet wurden. Abends im Hotel angekommen, wurden schnell die Wechselbeutel vorbereitet und die Verpflegung abgefüllt.
Pünktlich um 6:00 Uhr klingelte dann der Wecker und die Ruhe war dahin. Nach einem kurzen Frühstück ging die Reise dann nach Ubstadt-Weiher an den Hardtsee zum Schwimmstart. In diesem Jahr wurde das Schwimmen zum ersten Mal in einem Rolling-Start Verfahren durchgeführt. Hier werden alle 5 Sekunden 4 Athleten auf die Strecke geschickt. Ich erwischte einen guten Platz und konnte mich schnell in einer großen Gruppe einreihen. Leider habe ich nicht mitbekommen, dass die Athleten vor mir den Anschluss an diese Gruppe abreißen lassen mussten und eine Lücke von ca. 50 bis 80 Metern entstanden war. Als ich dies realisiert hatte, setzte ich alles daran diese schnell wieder zu schließen, was mir auch bis kurz vor dem Schwimmausstieg gelang. Als 7. meiner Altersklasse konnte ich hoffnungsvoll das Wasser verlassen und aufs Rad wechseln.
Die ersten Kilometer konnte ich in meinem vorgegebenen Leistungsbereich absolvieren und mich Position um Position nach vorn arbeiten. Leider passierte dann nach ca. 40 Kilometern das, was die Horrorvorstellung in einem Rennen ist.... ein schleichender Plattfuß am Hinterrad.
Zum Glück konnte ich den Schlauch relativ schnell wechseln und wieder Fahrt aufnehmen. Nun setzte ich alles daran, die verlorene Zeit durch den Schlauchwechsel wieder aufzuholen. Nach weiteren 20 Kilometern konnte ich nun wieder zu der Gruppe aufschließen, in der ich mich zum Zeitpunkt des Defekts befand. Hierfür musste ich allerdings extrem viel Kraft und Energie aufwenden, was sich im späteren Verlauf des Rennens sehr negativ ausgewirkt hat.
Als 11. meiner Altersklasse konnte ich das Radfahren beenden und wechselte in die Laufschuhe. Schnell musste ich aber erkennen, dass dies wohl ein langer Tag werden würde. Das energetische Loch, welches durch die Aufholjagd entstand, konnte ich nicht mehr schließen. So wurde aus dem abschließenden Lauf eine Lauf-Geh Veranstaltung. Mit einer Endzeit von 5:02 Stunden, einer guten halben Stunde langsamer als zuvor geplant, kam ich dann als 206. Gesamt und 28. meiner Altersklasse ins Ziel.
" Wer nichts riskiert, kann auch nichts gewinnen!", so der Spruch meines Trainers.
Bei der Siegerehrung hätte ich dann noch die Möglichkeit gehabt, einen Slot für die 70.3 Weltmeisterschaften in Chattanooga, Tennessee zu bekommen. Diese Möglichkeit lies ich aber bewusst aus, da die WM nur zwei Wochen vor meinem geplanten Ironmanstart in Italien ist und die Regenerationszeit nicht ausreichen würde. Nun freue ich mich auf die gemeinsamen Rennen in der 2. RTV Liga zusammen mit den Jungs.