Grand Raid BCVS: Alle drei müssen über den Pas de Lona

Er gilt als eines der schwierigsten Mountainbike-Rennen im Hochgebirge: der Marathon „Grand Raid BCVS“ begeistert die Biker bereits seit 1990. Die Langdistanz führt von Verbier nach Grimentz über 125 Kilometer durch das Herz der Walliser Alpen. Die Teilnehmer durchqueren unterwegs verschiedene Täler und müssen über den „Pas de Lona“, mithin auf über 2.700 Meter Höhe klettern!

Marek hoch oben in den Alpen.

Marek Ermert aus der „MANNschaft“ hat sich dieser Herausforderung gestellt – und musste dabei alles in allem sage und schreibe 5.025 Höhemeter überwinden! Doch auch seine beiden ihn begleitenden Teamkollegen Julius Mann und Jason Krech brauchten viel Kraft – wenngleich sie „nur“ die Kurzdistanz von Verbier nach Grimentz in Angriff genommen haben, die aber immer noch 68 Kilometer lang ist und 2.996 Höhenmeter bietet. Und den Aufstieg auf den ganz exakt 2.787 Meter hohen „Pas de Lona“ mussten auch die zwei bewältigen.

Jason ist zum ersten Mal dabei gewesen.

Alle drei „MANNschafts“-Mitglieder reisten bereits eine Woche vor dem Rennen an. Einmal, um sich zu akklimatisieren, doch ebenso, um etwas Urlaub in der alpinen Welt des Schweizer Kantons Wallis zu machen. Julius Mann erzählt: „Am Donnerstag vor dem Rennen radelten wir noch ein paar Kilometer im Skigebiet des Ortes Anzère, um nochmal alles auf Herz und Nieren zu prüfen. Danach hieß es dann erst einmal, Räder sauber machen und ab zur technischen Kontrolle. Als diese bestanden war, gab es kein Zurück mehr. Die Räder wurden wieder auf den Radträger am Auto geschnallt. Freitagmittag fuhren wir dann ins Tal, um dort unsere Startunterlagen abzuholen. Anschließend brachten wir unseren Teamkollegen Marek Ermert auch schon in die Nähe seines Startortes Verbier.“

Dann der Renntag. Um drei Uhr in der Früh rappelt der Wecker. Frühstück und Julius und Jason beginnen die Anfahrt nach Sion. Von dort kommen sie mit dem Shuttle-Bus weiter zum eigentlichen Start, und wenig später, um 6.15 Uhr beziehungsweise 6.30 Uhr, fällt der Startschuss.

Ziel ereicht: Julius bleibt unter sechs Stunden.

„Mit der Hoffnung unter sechs Stunden im Ziel zu sein, konnte ich mich über eine Zeit von fünf Stunden und 50 Minuten durchaus freuen“, schildert Julius Mann später nach der erfolgreichen Teilnahme. „Auch mein Kollege Jason, welcher das Rennen zum ersten Mal mitfuhr, war überglücklich, als er nach sieben Stunden und 42 Minuten diese Herausforderung gemeistert hatte!“

Aber Marek Ermert hat von den drei Westerwälder gewiss am meisten leiden müssen: Nach zwölf Stunden und dreizehn Minuten im Sattel (!) brachte er die Langdistanz zu Ende. Auf der war es unterwegs durchaus nicht nur „alpin kühl“, das Thermometer zeigte zwischenzeitlich sogar bis zu 37 Grad Celsius an, was neben den topografischen Herausforderungen zweifelsohne eine weitere Belastung für den Körper gewesen sein dürfte.

Um halb zehn abends sind drei sehr müde Radler dann zu Bett gegangen und gewiss recht zügig eingeschlafen – nach einem langen und erfreulicherweise pannen- und sturzfreien Tag im Wallis.