Das Frühjahr ist die Zeit der Radsport-Klassiker in Belgien, Nordfrankreich und den Niederlanden. Einer davon ist das zur UCI WorldTour gehörende Amstel Gold Race in der niederländischen Provinz Limburg. Legendäre Stars wie Eddy Merckx oder Jan Raas sind untrennbar mit dem traditionsreichen und hügeligen Eintagesrennen verbunden, das seit 1966 ausgetragen wird und wohl als das bedeutendste Radrennen unseres Nachbarlandes gilt. Seit einigen Jahren wird auch ein Jedermannrennen veranstaltet, bei dem man ohne Zulassungsvoraussetzungen an den Start gehen kann. Jüngst war es wieder so weit, und mit dabei in diesem Jahr: Daniel Stefes aus der MANNschaft.
Nachdem Daniel in den letzten Jahren bereits mit der Flandern-Rundfahrt sowie Lüttich-Bastogne-Lüttich zwei der namhaften Top-Events in Belgien erleben durfte, stand für ihn nun das Amstel Gold Race auf dem Programm. Das Jedermannevent des niederländischen Klassikers findet einen Tag vor dem Profirennen statt und ist so beliebt, dass die 15.000 Startplätze verlost werden müssen – Daniel hatte in diesem Jahr das Glück, einen davon zu ergattern.
Bei noch kühlen Temperaturen, aber unter strahlend blauem Himmel, brach er am 19. April um 7 Uhr morgens vom Hotel in Maastricht in Richtung Startgelände in Valkenburg an der Geul auf. Nach 15 Kilometern Einrollen ging es dort um kurz vor 8 Uhr auf die Strecke. Die Route war perfekt ausgeschildert – doch aufgrund der Masse an Radfahrern wäre sie wohl ohnehin nicht zu verfehlen gewesen. Erfreulich: Die Straßen in Süd-Limburg sind perfekt auf Radfahrer ausgelegt, überzeugen mit fast durchgehenden Radwegen in bestem Zustand. Da bereitete es Daniel und seinen Mitstreitern auch keine Probleme, dass die Strecke nicht für den Autoverkehr gesperrt war.
Über viele Nebenstraßen und unzählige „giftige“ Rampen kamen auf den 150 Kilometern 2.050 Höhenmeter zusammen. Die Route führte unter anderem über den höchsten Punkt der Niederlande – dieser dürfte mit seinen 322 Metern für Westerwälder allerdings eher eine „leichte Steigung“ darstellen.
Apropos Anstiege: An den bekannten „Hellingen“ Bemelerberg, Loorberg, Camerig, Eyserbosweg, Keutenberg oder Cauberg standen viele Zuschauer, die sich das nach der Biermarke „Amstel“ benannte „Goldrennen“ nicht entgehen lassen wollten.
Insgesamt beschränke sich die Strecke auf einen Radius von etwa 25 Kilometer rund um Valkenburg, nehme dort aber gefühlt jede schöne Stelle für Rennradfahrer mit, beschreibt Daniel. Nach rund fünf Stunden kam er im Ziel an und konnte sich eine Medaille als Andenken abholen. Dann „rollte“ er wieder zurück zum Hotel – am Ende des Tages standen so über 170 Kilometer auf dem Tacho! Für das Mitglied der von „MANN Energie“ gesponserten MANNschaft war es ein wahrlich perfekter Rennradtag in einer wunderschönen Gegend.
Ach, und wenn man schon einmal bei einem der wichtigsten und bekanntesten Radsportklassiker dabei ist, dann lässt man sich natürlich auch das renommierte Eintagesrennen nicht entgehen. Und so sah sich Daniel am nächsten Morgen noch den Start der Profis um Tadej Pogacer und Wout van Art an. Das rundete das ohnehin schon tolle Wochenende ab. Am Amstel Gold Race hat Daniel sicher nicht das letzte Mal teilgenommen.